Goldfisch – Mythos – Storytelling
Das Gehirn eines Skeptikers, wie das von Martin, baut daraus den Satz: “Da haben die Leute von Microsoft uns eine schöne Geschichte verkauft, dass Goldfische angeblich eine längere Aufmerksamkeitsspanne haben als Menschen.“ Christianes Gehirn versteht: “Storytelling fesselt die Aufmerksamkeit, egal ob man so aufmerksam wie ein Goldfisch ist oder nicht.” In vier Worten erzählt diese Überschrift verschiedene Geschichten. Aber wie funktioniert das? Und wie kann man mit diesem Effekt effektiver kommunizieren?
Problem – Haken – Zuhören
Viele Journalisten sind der Story nachgegangen und konnten sie nicht verifizieren: Goldfische sollen mit 9 Sekunden eine längere Aufmerksamkeitsspanne haben als Menschen, die nur auf 8 Sekunden kommen. Eine Studie von Microsoft hatte dieses Ergebnis im Jahr 2015 veröffentlicht. Belastbare Daten, die diese Behauptung unterstützen, fanden sich aber nie. Was Microsoft aber hatte, war eine gute Story und die Marketingwelt stieg darauf ein. Ein Riesenproblem war entdeckt. Wenn die Studie stimmt, wie schaffen es Marketer in Zukunft, in wenigen Sekunden die Aufmerksamkeit des Publikums zu binden?
Worte – Story – Bindung
Nobelpreisträger Daniel Kahneman erklärt in seinem Buch “Schnelles Denken, langsames Denken”, warum schon die Kombination aus zwei Worten in Menschen ein bestimmtes Gefühl und eine Vorstellung auslösen. Wir bringen sie in Beziehung zueinander und erfinden einen Sinn dazu. So führen uns Worte in Sekundenbruchteilen in eine Story hinein. Probieren Sie es: Zahn – Wochenende; Bahn – Termin; Wasser – Versicherung.
Mensch – Aufmerksamkeit – Lösung
Selbst wenn also die Goldfisch-Studie kein Mythos ist und die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen inzwischen vielleicht nur noch bei vier Sekunden liegt: allen, die die Grundlagen des Storytelling beherrschen, wird die Zeit reichen, das Publikum für ihre Sache zu interessieren und zu binden. Mit einem Konflikt, den man in kürzester Zeit versteht.
Autor:
Holger Koenig | Gründer & Inhaber
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