Mobiles Arbeiten? Niemals! OK, vielleicht. Nee, super.
Ich schäme mich etwas. Weil ich so dagegen war. Nicht aus Prinzip war mir Mobiles Arbeiten ungeheuer, sondern weil ich Angst hatte. Meine Befürchtung war, dass wir als Team auseinanderfallen, die Produktivität sinkt, kreative Impulse abnehmen und ich selbst keinen Überblick mehr habe, wer was wann im Unternehmen tut. Dabei sagten manche: “Wer mobil arbeitet, hat mehr vom Beruf.” Ich sah die vielen Vorteile, die die Office-Arbeit mit sich bringt: mal schnell um Hilfe fragen, spontan Mandantenanforderungen diskutieren, über den neuen Film an der Kaffeemaschine reden oder gemeinsam lunchen. Und plötzlich, mit Corona, war das Vergangenheit. Wir mussten zu Hause arbeiten und ich fragte mich, ob das funktioniert?
Homeoffice: Technisch kein Problem, aber menschlich
Homeoffice in der Corona-Zeit musste sein. Da wir Caesar & Harrison von Beginn an auf digitales Arbeiten ausgerichtet hatten und Zoom-Calls, Projektplanung und vieles andere softwarebasiert schon eingeführt waren, gab es keine große Umstellung. Technisch war also Homeoffice kein Problem.
Was mir aber fehlte, war der direkte Kontakt zu allen Mitarbeitenden. Denen fehlte er scheinbar nicht. Im Gegenteil.
Wenn Homeoffice, dann richtig: Mobiles Arbeiten
In einem Meeting begann das Team, über die Vorzüge von Homeoffice zu diskutieren, und ob man nicht mal einen Tag ausprobieren könne. Oder zwei. Oder ganz mobil arbeiten. Sie kamen mit einer Pro- & Contra-Liste zu mir und dieser These: “Für uns stellt sich nicht die Frage, ob Mobiles Arbeiten langfristig unser Standard wird, sondern wann.” Dann wollte ich es wissen. Drei Monate arbeiteten wir dienstags bis donnerstags im Homeoffice. Das Ergebnis überzeugte mich. Wir hatten keinerlei Produktivitätsverluste – und teilweise sogar Zuwächse. Ich kündigte den Mietvertrag fürs Büro.
Die neuen Talente wollen wieder zurück ins Office
Jetzt ist Mobiles Arbeiten der Standard bei uns. Und nahezu alle Vorteile, die das Team vor 2 Jahren präsentiert hat, haben sich realisiert:
- Weniger Ablenkung
- Kurze, überflüssige Abstimmungen fallen weg
- Mehr Eigenverantwortung und Engagement
- Zeit kann eigenständiger eingeteilt werden
- Es ist leichter sich gesund zu ernähren
- Man spart Zeit für An- und Abfahrt
- Man spart Geld für Fahrtkosten
- Arbeit lässt sich besser mit Familie und Haustieren vereinbaren
- Erleichtert Arbeiten von unterwegs
- Es macht uns zu einem attraktiveren Arbeitgeber
- Ermöglicht das Einstellen von Mitarbeitenden aus anderen Wohnorten
Vor allem der letzte Bulletpoint ist für uns von großer Bedeutung. Caesar & Harrison beschäftigt nicht nur Mitarbeitende aus Kassel und Umgebung, sondern auch aus Hamburg, München und Ingolstadt. Um zu wachsen, brauchen wir die besten Talente. Und dann glaubte ich, nicht richtig zu hören.
Studierende, die wir zu Besuch hatten, schockierten mich. Einhellig sagten sie: “Wir wollen im Office arbeiten. Von Online haben wir genug!” Ich konnte es nicht fassen: Erst war das Arbeiten im Office, mit allen Annehmlichkeiten von Kaffee bis Pizza klasse. Dann war Arbeiten im Homeoffice begehrt, oder, wenn irgendwie möglich, sogar Mobiles Arbeiten. Und nun doch lieber wieder morgens ins Büro? “Ja, nicht immer,” hieß es, “es gibt auch Tage, da wäre es schön, von zu Hause aus zu arbeiten.”
Wir bei Caesar & Harrison sind durch Mobiles Arbeiten schneller geworden, fokussierter und erfolgreicher und haben deshalb noch mehr Freude an unserer Arbeit. Insofern stimmt es: Wer mobil arbeitet, hat mehr vom Beruf. Ich selbst schätze es sehr.
PS: Jeden Mittwoch treffen wir uns in Präsenz zum Team-Tag. An diesem Tag bleibt das Tagesgeschäft außen vor. Wir diskutieren lediglich strategische Dinge und entwickeln neue Angebote. Der Ort, an dem wir uns treffen, ist ein kleines Stadtschloss mit Park. Dadurch ist schon von der Umgebung her für einen freien Kopf gesorgt. Und das bringt uns voran.
PPS: Warum es uns wichtig ist, einen Teamtag zu haben, erfährst Du in diesem LinkedIn-Beitrag.-> Jetzt lesen: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7089980759024775168
Autor:
Holger Koenig | Gründer & Inhaber
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