Perspektivwechsel als Haltung – Wie es leichter fällt, gute Entscheidungen zu treffen

Jeden Tag stehen wir vor Entscheidungen, die wir nicht in Sekundenschnelle treffen können. Oft betreffen sie komplexe Prozesse. Dann versuchen wir, mögliche Ergebnisse unterschiedlicher Entscheidungen abzuwägen. In der Regel tun wir das in einem Gespräch mit uns selbst. Der innere Dialog beginnt oft mit den Worten: „Also, wenn ich…“ Oft erreichen wir dadurch nicht die beste Entscheidung, sondern nur die naheliegendste. Und die kann schwerwiegende Folgen haben. Dabei geht es auch anders. Mit einem Perspektivwechsel.

Ohne Perspektivwechsel stehen wir uns selbst im Weg

Tatsächlich gelingt es uns nur mit einem Perspektivwechsel, bei vielschichtigen Problemen zu guten Entscheidungen zu kommen. Ohne stehen wir uns selbst im Weg, denn Menschen gelingt es sehr schlecht, ihre eigene Situation einzuordnen und zu bewerten. Widersprüche, Fehler oder falsche Entscheidungen entdecken wir schnell bei anderen und kaum bei uns selbst. Sind Freunde von uns auf einem Irrweg, sehen wir das fast sofort. Sind wir selbst auf dem falschen Kurs, brauchen wir sehr viel mehr Zeit, es zu entdecken und – es zuzugeben und entsprechend zu handeln.

Ich bin sicher: Führungskräfte, Manager, Projektleiter wollen Entscheidungen treffen, die ein gutes Ergebnis erzielen und sich nicht von falschen persönlichen Einschätzungen in die Irre führen lassen.

Was aber tun, wenn sie wissen, dass die eigenen Einschätzungen trügerisch sein können? Sie stellen einen Perspektivwechsel her.

Call to Action

So kann jeder seine Perspektive ändern

Die einfachste Form, eine neue Perspektive in Überlegungen einzubinden, ist die Meinung anderer zu hören. Das ist eine gute Absicht, wird meiner Erfahrung nach auch oft eingefordert, regelmäßig aber nur, um die eigene Position bestätigt zu bekommen. Schließlich bleiben wir in diesem Setting „Ich“ und unser Gehirn liebt Bestätigung.

In einer anderen Form des Perspektivwechsels verlassen wir das „Ich“ und werden „sie“ oder „er“ oder „du“. In diesem inneren Dialog fordern wir unser eigenes Denken heraus: „Warum bist du sicher, dass eine E-Mail-Kampagne genau die richtige Maßnahme ist?“ „Das ist doch offensichtlich! Erstens Kampagne, weil wir unsere Maßnahmen begrenzen wollen. Und zweitens … mmhhh, zweitens …“ „Also spricht nur die zeitliche Begrenzung für eine Kampagne? Das können wir doch auch anders umsetzen.“ „Kann sein. Wie denn?“ „Na, zum Beispiel, indem wir…“

Auf diese Art fordern wir uns selbst im inneren Dialog heraus. Der Perspektivwechsel macht viele Dinge klarer. Er lässt nicht locker, zwingt uns gut zu argumentieren, lässt weniger Unschärfen zu.

Gute Entscheidungen zu treffen ist leichter, wenn Sie sich einem inneren Perspektivwechsel aussetzen. So wie Kommunikation auch erfolgreicher ist, wenn Sie die Perspektive ihrer Mitarbeiter, Stakeholder oder Kunden einnehmen.

Autor:

Holger Koenig | Gründer & Inhaber

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